Description: Twelve page letter from Catholic missionary Quintin Weber, datelined December 29, 1868, sent from Lahaina, Maui, then part of the Kingdom of Hawaii, to a relative in the United States. Text entirely in German. Approximately six thousand words, with complete transcription provided upon purchase. A highly detailed letter written by a priest in Lahaina at Maria Lanakila Church under Aubert Bouillon, serving as a member of the Pacific Mission of the Congregation of the Sacred Hearts of Jesus and Mary. Coming from a member of the Catholic clergy, working in competition against the much more powerful, well-established Protestant missions, Weber writes a powerful condemnation of the failures of missionaries in the Hawaiian Kingdom. Within the first sentences of his lengthy letter he writes: Was die Civilisation oder Sittenverbesserung anbetrifft, so haben die Amerikaner dies Land in einen sehr traurigen Zustand versetzt. Im Jahre 1820 sind von Boston die Puritaner-Kalvinisten auf die Sandwichinseln gekommen, wogegen unsere ersten Missionare 7 Jahre später, am 9. July 1827 hier angelangt sind. Vor der Ankunft der Amerikaner waren diese Eingeborenen mehr gesittet und gaben sich der Vielweiberei und Unzucht weniger hin, als seit dem traurigen Erscheinen derselben auf diesen Inseln. – Die Einwohnerzahl der 12 Sandwichinseln kann man in 3 Theile theilen: 1) 1/3 Kalvinisten; 2) 1/3 Katholiken; 3) 1/3 sind Heiden (Chinesen); Mormonen (Amerikaner), Anglikanische Protestanten, Mahometaner und mehrere neu aufgetauchte Sekten. – Warum ich das Weltleben verlassen, davon später; jedoch will ich vorab beweisen, wo man in den Vereinigten Staaten, in Nordamerika und auf den Sandwichinseln, nach Deiner Ansicht ganz bestimmt aus der Civilisation ist: Wem ist nicht bekannt die Prahlerei der Protestanten in allen Erdtheilen, welche sich rühmen von den glänzenden und glücklichen Erfolgen ihrer blühenden Missionen in Nord-Amerika, in den Vereinigten Staaten, auf den Inseln des großen stillen Weltmeeres, besonders auf den Sandwich-Inseln? Wahr ist es dass diese Gegenden die einzigen sind, wo der Protestantismus bis heute einigen Erfolg erlangt hat. – Aber es ist nicht die protestantische Religion, welche diese Völker gesittet gemacht hat; es ist sie nicht, welche dieselben aus dem wilden Zustande und der Abgötterei herausgezogen hat; sondern es ist wohl eher die Sittenverbesserung selbst, welche sie gleichsam zu den äußerlichen Gebräuchen des Christenthums herbeigezogen hat. Diese unglücklichen Völker sahen diese Sittenverbesserung, welche die Macht und Überlegenheit ihrer grausamen Besieger feststellte; sie sahen bei denselben Siegern eine von der ihrigen verschiedene Religion, welche sie als ein Theil dieser Sittenverbesserung selbst ansahen; ist es daher erstaunend, dass sie nach und nach ihre nationalen Gewohnheiten und eine gottesdienstliche Verehrung, welche sie nicht mehr beibehalten durften, aufgaben, und Gebräuche und den äußeren Schein eines neuen Gottesdienstes zu ergreifen, welche ihnen ersichtliche Vorzüge anbot, aber von welchem sie sich keine Überzeugung aufwerfen konnten. Auch, sehet wie sie bald zu ihrer alten Abgötterei, zu ihrer ersten Unsittbarkeit zurückkehrten: im Jahre 1812 erklärt der Doktor Marre, von denjenigen Eingeborenen spricht, welche in den Vereinigten Staaten geblieben sind folgendes: "Seit hundert Jahren existiert bei ihnen die Ehefeier nicht mehr; sie leben eher wie wilde Thiere, denn als gesittet gemachte Menschen." Im Jahre 1826 sagt der ehrwürdige Herr Sterward von den ältesten Missionen eurer Gegenden sprechend dieses: "Sie sind heute in einem sehr bedauernswürdigen Verfall-Zustande. Das Licht des Evangeliums ist daselbst fast ausgelöscht. Eine große Anzahl sind unwürdig Christen zu heißen, sie haben sich zu allen Lastern ergeben, welche sie zur viehischen Dummheit bringen. – Zwar hat der protestantische Minister Jones seit dem Jahre 1835 sich eines glücklichen Erfolges seines Wirkens in denselben Gegenden zu erfreuen gehabt. In der That dieses ist das erste Beispiel des guten Erfolges eines protestantischen Ministers; jedoch muss man wahrnehmen, dass heutzutage diese armen Wilden in Mitte der Europäer verbreitet leben, keine besondere Gesellschaft mehr bilden und dass vielmehr die Gewalt der Umstände und der Wunsch nach körperlichen Vortheilen sie verleiten die Religion derjenigen Regierung anzunehmen, welcher sie unterworfen sind, als das Verlangen nach dem Seelenheile, als die Liebe zur Wahrheit, als die Wissenschaft und die Überzeugung der Grundsätze des christlichen Glaubens. Was diese Inseln anbetrifft, so fürchte ich nicht zu sagen, dass diese Mission ein Schand-Denkmal für den protestantischen Minister ist. Ja diese guten Sandwicher hatten den protestantischen Minister von der hawaiischen Regierung gefragt um sich vom Christenthum unterrichten zu lassen, dass sie als das schönste Lehrgebäude der Sittenverbesserung betrachteten; ja diese kalvinistischen Minister hatten mitten unter ihnen äußerliche Erfolge erlangt; aber sie haben diese Inseln nicht bekehrt; sondern sie haben sie erobert durch den Despotismus und die Grausamkeit; sie haben den König und die Nation mit Gewalt unterworfen, sie haben das Land in einen so kläglichen Zustand verwandelt, so dass die neue Religion keine Wohlthat sondern die Ursache des Keims wurde. Following this condemnation of the effects of the Protestant missionaries on the Native Hawaiian population, Weber goes on to speak of family affairs, referring to members of his extended family both in Europe and in the United States. He also provides a detailed account of his own religious feelings and the reasons for his becoming a missionary. Having finished the body of the letter, he writes a nearly two page post script giving a report of his own mission in Lahaina, including details of the feud between Father Bouillon and the Protestant missionary George Berkeley Rowell: Wie schon früher erwähnt, haben wir in unserem Parke öfter Religionsstreitigkeiten und zwar: es befindet sich zu Lahainaluna (das heißt Lahaina am Bergabhang) eine Erziehungsanstalt, wo protestantisch-kalvinistische junge Leute zu Ministern u.s.w. ausgebildet werden. Diese Schüler kommen oft mit ihrer "Holy Bible" in unsern Park und in die Studierstube meines Oberen, des ehrwürdigen Pater Aubert Bouillon und wollen beweisen, dass die katholische Religion nicht die wahre Religion sei, so zum Beispiel, dass es eine Thorheit sei, zwei Kerzen in der Messe zu brennen; dass der Priester in der Messe Wein tränke um sich zu berauschen; dass der heilige Petrus Wunden durch den Teufel gewirkt hätte, dass der Teufel über Letzteren am Pfingstfeste gekommen sei; dass der heilige Petrus ein Ehebrecher gewesen, dass derselbe 2 Frauen gehabt; dass Christus nicht geboren worden sei; dass es kein Cölibat des Priesters, des Religiösen und der Klosterfrauen gibt, die Vergebung der Sünden existiere nicht; dass der Teufel uns gelehrt hätte (die Bildsäule der allerheiligen Jungfrau Maria zeigend) ein solches Götzenbildnis aufzupflanzen; dass wir alle Kirchengegenstände, Bilder, u.s.w. auf die Straße werfen sollten; dass Christus die Apostel nicht beauftragt habe, den 25. Dezember zu heiligen; dass (an Weihnachtstagen) am 25. Dezember das Jahrgedächtnis der Geburt des Teufels sei; ferner dass Jesus Christus die Sünde erfunden hätte; dass wir Kupfer, Holz, Eisen u.s.w. anbeteten u.s.w. u.s.w., auf alle diese Verleumdungen und Gotteslästerungen antwortet Pater Aubert diesen Ketzern mit der größten Kaltblütigkeit und Ruhe. Mehrere unserer eifrigsten Katholiken disputieren in öffentlichen Straßen mit diesen rasenden Kalvinisten. Letztere haben jeden Abend(missions in der Dunkelheit)-Versammlungen, wo sie über die katholische Religion herfallen. In diese abscheuliche Versammlungen eilt Mann, Frau und Kind, jeder hat das Recht zu reden. Man schreit daselbst wild durcheinander. Kinder von 7, 8 Jahren müssen predigen, das heißt ihre dummen Witze gegen die katholische Religion ausplaudern. In ihren großen Tempel gehen diese Kalvinisten gleichsam wie ins Konzert oder Theater, um sich zu amüsieren und über Eitelkeit u.s.w. zu prahlen. – Alles will Kalvinist werden, man hätte nicht nöthig sich zu Kind, Maria und die Heiligen anzubeten, zu beichten u.s.w., man belustige sich alle Tage u.s.w. – Oh! Trostlosigkeit! Oh welche Schandthaten in diesem verderblichen Lande! Wenn das Land preußische Colonie wäre, würde es mit den Sitten anders aussehen! Wären doch die Amerikaner weit von den Sandwich-Inseln geblieben! Diese bösen Stifter allen Unheils, Unzucht und Gotteslästerungen. Die protestantischen Professoren der Kollegien, die protestantischen Minister u.s.w. sind Lumpenpack! – Pater Aubert führt seit mehreren Jahren einen unendlichen Zeitungskrieg mit dem Amerikaner G. B. Rowell um die katholische Religion zu vertheidigen. Rowell hat eine neue Sekte gegründet. Es ist eine von den Vielen, welche in Amerika über 600 verschiedene Sekten gegründet hatten. Rowell war früher Kalvin-Minister, wurde aber von Ihnen verjagt, da er sich der Unzucht hingab. – Pater Aubert hat diesen Rowell in diesen elf Monaten 18 Kolonen in 8 verschiedenen Numeros der großen hawaiianischen Zeitung als Antwort einrücken lassen. Ohnedem wimmeln die kalvinistischen Zeitungen voller Gotteslästerungen, Lügen und Verleumdungen. Kurz hatten sie ein langes Gebet an die Mutter Gottes Maria in einer ihrer Zeitungen, welches mehr denn abscheulich war. – Die Kalvinisten sind besonders zahlreich hier in Lahaina und haben wir keine leichte Arbeit, damit unsere Katholiken uns treu bleiben. Ich bereite seit mehreren Monaten die Kinder zur ersten Heil-Komunion vor. Viele kommen ein oder zwei Tage und bleiben dann 3 oder 4 Tage, ja ganze Wochen aus. Mehrere Knaben besuchen mitunter meine Christenlehre und gehen außerdem in dem kalvinistischen Tempel predigen. Die Mädchen sind treuer im Besuche des Religions-Unterrichtes; dennoch gibt es mehrere, welche an Sonn- oder Festtagen die heilige Messe versäumen und sich aus Faulheit einer großem Todsünde schuldig machen. Geschieht irgendein Unglück, stirbt jemand, so lachen sie und ergötzen sich. – Selbst am heiligen Weihnachtstage hat die hiesige Zuckermühle arbeiten lassen: Ein Mädchen von 15 Jahren, welches am Sonntage meinen Religionsunterricht beiwohnt, verweigerte zu antworten. Der Fabrikmeister zog sie mit den Armen und führte mit Gewalt diese gute Christin zur Mühle. Weinend ergriff sie ein Zuckerrohr und im Augenblick als sie dasselbe in die Mühle steckte, sprang ein Kessel; wodurch das Mädchen als Zauberin gescholten und fortgejagt wurde. – Soeben brachte man uns die Nachricht: dass ein junger Mann, der vor ungefähr 9 Jahren von Pater Aubert getauft, ausgebildet und als Schullehrer zu Honokowaivon demselben angestellt wurde; ferner welcher seit 2 Jahren dem apostolisch katholischen Glauben abtrünnig geworden und vor Kurzem mit einem Katholiken gestritten, indem er behauptete, dass man die allerselige Jungfrau Maria nicht um ihre Fürbitte anrufen soll, am heutigen Tage plötzlich gestorben sei, er war auch einige Zeit Schüler von Lahainaluna: "Undank ist der Welt Lohn." – Wieviele Eingeborne, die von unseren Patern ausgebildet und gut platziert worden, vergelten all ihre Mühen mit Undank. Sie fallen vom Glauben ab und verfolgen durch ihre bösen Verleumdungen diese guten Paters und Zeitungen, Versammlungen, öffentliche Straßen u.s.w. Hat nichts zu sagen; Guten Muth! Alles zur größeren Ehre Gottes! This bookseller has been unable to locate any record of Quintin Weber, though his superior, Aubert Bouillon, and the work of the Maria Lanakila Church in Lahaina is well-known within the history of Catholicism in the Hawaiian Islands.
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